Meine Gastfamilie und mein Visum

Ich habe eeeendlich meine Gastfamilie bekommen und ich freue mich riesig!!

Aber dazu gleich mehr. Mittlerweile sind es nur noch 65 Tage bis zu meinem Abflug und die genauen Daten stehen auch schon. Ich werde am 28.8 um 11 Uhr von Hamburg nach Frankfurt fliegen und von da aus geht es dann weiter nach Toronto. Es macht mir irgendwie ein bisschen Angst, wie schnell die Zeit vergeht und meinem Umfeld geht es scheinbar ähnlich. Ich versuche so viel es geht mit meinen Freunden zu unternehmen und realisiere dabei immer wieder, was für tolle Freunde ich, vor allem während der letzten beiden Jahre, gefunden habe. Ich fühle mich im Moment einfach unglaublich wohl in Deutschland. Der Schulstress hat endlich ein Ende und ich kann mich voll und ganz auf Dinge konzentrieren, die mir wirklich Spaß machen. Dennoch bin ich natürlich total gespannt auf mein Kanada-Abenteuer und überglücklich, diese Möglichkeit nutzen zu dürfen.
Abgesehen davon, wurde heute mein Visum bestätigt. Der Antrag war allerdings die reinste Folter. Mama, Papa und ich saßen geschlagene 4,5h bei brütender Hitze in Papas Büro und haben uns durch zig Formulare gekämpft. Dementsprechend ist uns heute ein riesen Stein vom Herzen gefallen als die Zusage kam. Die Bearbeitungszeit lag bei ca. 14 Tagen.

Jetzt aber zu meiner Gastfamilie:
Um ehrlich zu sein, war ich vor diesem Wochenende schon etwas hibbelig und habe täglich meine E-Mails gecheckt, in der Hoffnung endlich etwas von meiner Gastfamilie zu hören. Um mich herum haben alle ihre Gastfamilien bekommen und ich habe angefangen mich zu fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe. Ob ich in meiner Bewerbung unsympathisch gewirkt habe oder etwas hätte besser machen können. Im Endeffekt waren aber alle meine Sorgen unnötig.
Am Freitag bin ich mit einem Teil meiner Klasse nach Mirow zum Zelten und Paddeln gefahren. Und da wir dort minimal von der Außenwelt abgeschnitten waren und in der Regel so gar kein Netz geschweige denn Internet hatten, war ich total überrascht, als ich kurz vor dem Anpfiff des Deutschlandspiels eine Nachricht von Mama bekam. Nach dem Satz „Isi deine Gastfamilie steht“, bin ich wie ein Flummi auf dem Zeltplatz umhergelaufen und habe es allen erzählt. Ich habe in diesem Moment einfach überhaupt nicht damit gerechnet und war überglücklich. Ich werde mit meiner Gastfamilie und einer Gastschwester aus Brasilien in einer Siedlung am Rande von Belleville wohnen. Die Familie besteht aus einer Mutter (die wie meine ebenfalls Lehrerin ist), einem Vater, einer kleinen Gastschwester und einer Oma, welche mit im Haus lebt. Außerdem gibt es einen kleinen Mops und eine Katze. Ich glaube, besser hätte ich es mir fast nicht vorstellen können. Ich habe meiner Gastmutter vorhin eine Mail geschrieben, in der ich ihr erzählt habe, dass ich mich sehr freue und sie so schnell es geht per Telefon kennenlernen möchte.

Ich bin absolut happy, hatte ein tolles Wochenende und bin unglaublich nervös wegen des Anrufes.

xx Isi